Mitarbeiter-Gold für dein Startup: Wie du studentische Mitarbeiter anstellst und an dein Unternehmen bindest

Gastautor*in

​Von Gastautor Fabian Schröder

Studenten, das sind doch die, die ewig schlafen und nur das Nötigste tun? Dieses Klischee hält sich hartnäckig, dabei entspricht es in den meisten Fällen kein bisschen der Realität. Schließlich müssen sich viele Studierende selbst finanzieren und sind dementsprechend auf Nebenjobs angewiesen. Hier liest du, wie dein Startup von dieser Tatsache steuerlich profitieren kann und was du tun kannst, um gute studentische Kräfte auch langfristig von deinem Unternehmen zu überzeugen!

Studierende anstellen – lohnt sich das?

In der Berufswelt gilt oft das Credo: Nur wer schon viele Jahre Erfahrung hat, kann wirklich gute Arbeit leisten. Das stimmt aber nur bedingt, denn tatsächlich hast du unter Umständen mit studentischen Arbeitskräften Vorteile in vielen Bereichen:

1. Motivation und Risikobereitschaft

Fakt ist: Wer studiert, kann sich Fehltritte eher erlauben als jemand, der auf das Vollzeiteinkommen angewiesen ist. Dementsprechend trauen sich Studenten mehr, was den Beruf betrifft, denn im schlimmsten Fall sucht man sich eben einfach einen neuen Nebenjob. Diese Bereitschaft, auch mal ein Risiko einzugehen, findet man bei Langzeitbeschäftigten eher selten.

Plus: Studentische Mitarbeiter sind oft hochmotiviert, schließlich tut es gut, neben der reinen Theorie ein bisschen Praxis zu sammeln – und vielleicht sogar mitzuhelfen, das nächste ganz große Ding aufzuziehen.

2. Flexibilität ist oft das große Plus

Das Zauberwort lautet Semesterferien, jene magischen Wochen, in denen deine studentische Kraft mehr Zeit hat. Während der Prüfungsphasen musst du zwar in Kauf nehmen, dass er oder sie etwas zurückschrauben muss, aber im laufenden Semester macht es der Stundenplan dafür oft möglich, spontan einzuspringen.

3. Digitale Skills

Unabhängig vom Fach schafft man ein Studium heute nur, wenn man zumindest grundlegende Computerkenntnisse hat. Word, PowerPoint, Excel: Du kannst dir sicher sein, dass deine neue Arbeitskraft in diesen Programmen keine Einschulung mehr braucht. Und soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram musst du in der Regel auch nicht mehr erklären, denn die heutige Generation ist schließlich damit großgeworden.

Photo by Damian Zaleski

Finanzcheck: Student/innen als günstige Angestellte

Dass Studierende als Arbeitnehmer oft ausgebeutet werden, ist leider kein Geheimnis. Auf diesen Zug solltest du natürlich nicht aufspringen, allerdings kannst du dir mit studentischen Kräften durchaus Geld sparen. Entscheidend ist dabei die Form der Anstellung.

Minijobber

Von einem Minijob ist die Rede, wenn die Arbeitskraft nicht mehr als 450 Euro verdient und höchstens 20 Wochenstunden leistet. Bei studentischen Minijobbern gilt die Annahme, dass das Studium die Hauptbeschäftigung ist. Das bedeutet: Die Universität übernimmt die Versicherungskosten, du zahlst lediglich 15 Prozent Rentenversicherung.

Das klingt in der Theorie sehr praktisch, in der Praxis werden aber die wenigsten Studenten begeistert sein, für unter 500 Euro mehr als zwei volle Arbeitstage in Kauf zu nehmen. Wenn du also die 20 Stunden Unterstützung definitiv brauchst, solltest du über die nächste Option nachdenken.

Werksstudentenanstellung

Für einen größeren Aufwand an Arbeitszeit lohnt es sich eher, Werksverträge zu vergeben. Denn auch Werksstudenten dürfen bis zu 20 Stunden wöchentlich arbeiten, allerdings spielt das Gehalt hier keine Rolle. Du kannst also einen besseren Stundenlohn und damit einen höheren Anreiz bieten, zahlst aber trotzdem nur die Rentenversicherung.

Übrigens: Während der Semesterferien dürfen Werksstudenten auch mehr als 20 Wochenstunden arbeiten, ohne dass für dich Mehrkosten entstehen.

Dreamteam auf Dauer: So bleiben deine studentischen Kräfte langfristig

Sei es in der Werksanstellung oder auf geringfügiger Basis, du hast also festgestellt, dass dein studentischer Mitarbeiter einen super Job macht und sich toll ins Team eingefügt hat. Jetzt ist es an der Zeit, vorzusorgen, damit dir deine neue Arbeitskraft nicht sofort nach dem Studium abhanden kommt. Gute Chancen auf ein Happy End hast du mit folgenden Methoden.

1. Respekt zeigen

Dieser Punkt sollte eigentlich selbstverständlich sein, wird aber in vielen Unternehmen nicht umgesetzt. Hier kannst du den Unterschied machen: Vermittle von Anfang an, dass dein Student ein vollwertiges Teammitglied ist, ohne Wenn und Aber. Es müssen ja nicht gleich die Samthandschuhe sein, aber angemessene Wertschätzung schadet definitiv nie.

2. Perspektiven kommunizieren

Mache rechtzeitig klar, wenn es Möglichkeiten auf eine längerfristige Zusammenarbeit gibt. Je nach Studienrichtung hat deine Hilfskraft vielleicht noch keinen genauen Plan, wie es später weitergehen soll – da kann die Aussicht auf einen festen Job im vertrauten, geschätzten Umfeld der Arbeitsmoral nochmal einen Boost verleihen.

3. Anreize schaffen

Sorge dafür, dass dein Team gerne zur Arbeit geht – auch die Mitglieder, die keine 40 Stunden dort verbringen. Ermögliche Home-Office, wo es nötig ist, unternimm gelegentlich etwas mit allen und lerne dein Team dabei besser kennen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und wird besonders bei Studenten positiv im Hinterkopf bleiben.

Teamgeist schön und gut, aber: Ein wesentlicher Arbeitsanreiz ist und bleibt das Gehalt. Dass ein Startup keine Unsummen für Gehälter zur Verfügung hat, muss deiner studentischen Kraft natürlich klar sein, aber Hungerlöhne solltest du trotzdem nicht bezahlen. Schließlich investiert er oder sie doch wertvolle Zeit in dein Unternehmen und das sollte anerkannt werden – womit wir wieder bei Punkt 1 wären.

Günstig und vor allem gut: Studentische Kräfte im Startup

Natürlich eignet sich nicht jeder studentische Mitarbeiter für den Job im Startup. Manchen fehlt der Ehrgeiz, die Bereitschaft, anzupacken, die Stressresistenz und so weiter. Wenn du aber ein perfect match gefunden hast, tust du gut daran, das Arbeitsverhältnis zu fördern und rechtzeitig zu kommunizieren: „Aus uns könnte was Festes werden“. Denn Begeisterung für die Sache ist mehr wert als alle Berufserfahrung der Welt.

Artikelfoto by Climate KIC on Unsplash

Fabian Schröder hat Personalmanagement und Wirtschaftsrecht studiert und gründete 2015 gemeinsam mit einem Kommilitonen die studentische Arbeitsvermittlung Studiwork. Fabian Schröder weiß natürlich am besten, wie wertvoll studentische Mitarbeiter gerade im Aufbau eines Startups sein können, vor allem dann, wenn das Budget noch limitiert ist!

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