Mythos Home Office: Luxus oder Ablenkungsfalle? | Meine Tipps für weniger Einsamkeit und mehr Glücklichsein

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Viele Gründer – vor allem Solopreneure und Freelancer – beginnen ihre berufliche Karriere im klassischen Home Office. Das Arbeiten in den eigenen vier Wänden ist nicht nur günstig, sondern auch mit einer Reihe anderer Vorteile verknüpft. Aber wie sagt man so schön? Da wo Licht ist, ist immer auch Schatten.

Home Office – Luxus oder Ablenkungsfalle?

1. Von der Gefahr, zu verwildern

Sucht man im Internet nach guten Tipps fürs Home Office, tauchen mitunter skurrile Hinweise wie diese auf:

Ziehe dir eine ordentliche Hose an!

Arbeite niemals im Pyjama!

Suche den Kontakt zu anderen Menschen!

Wer sich jetzt fragt: „Warum sollte ich mir denn keine ordentliche Hose zum Arbeiten anziehen?“ hat noch nie wirklich im Home Office gearbeitet. Tatsächlich ist die Gefahr, hier zu „verwildern“ extrem hoch. Gemeint ist ein Zustand, in dem die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit, Arbeit und Gammelei verschwimmen. Frei nach dem Motto „Wenn mich eh keiner sieht, kann ich mich auch gehen lassen“ wird das Home Office schnell zum Vorhof der Style-Hölle.

Was das persönliche Styling mit dem beruflichen Erfolg zu tun hat? Sehr viel! Wer anfängt, im Heimbüro vor sich hinzuarbeiten, läuft Gefahr, Ziele und Fixpunkte aus den Augen zu verlieren. Der aufregende Alltag eines Gründers weicht der Routine und die Routine macht schließlich Platz für das tägliche Arbeits-Einerlei, bei dem jeder vorbeifliegende Vogel plötzlich spannender als das aktuelle Projekt ist. Denn eines ist Fakt: Das Home Office ist ein Königreich für eine Ablenkungsfalle.

„Wer anfängt, im Heimbüro vor sich hinzuarbeiten, läuft Gefahr, Ziele und Fixpunkte aus den Augen zu verlieren.”

Foto: Dai KE

Meine Tipps fürs Home Office

2. Lonesome Worker

Eines der größten Probleme beim Arbeiten von zuhause aus ist übrigens die Einsamkeit. Ich persönlich sehne mich des Öfteren nach „richtigen“ Arbeitskollegen, mit denen ich zwischendurch mal kurz plauschen kann. Im Moment verbringe ich meinen Arbeitstag (abgesehen vom Kontakt zu den Kunden) vollkommen allein – und merke, dass ich zum Beginn des Feierabends ein riesiges Mitteilungsbedürfnis habe.

Meine 3 Tipps,

um der Einsamkeit im Home Office zu entgehen

· Nutze Vorort-Termine, um mal „raus zu kommen“ und versuche, eine Mischung zu finden, mit der du am besten zurechtkommst.

· Sieh im Kundenkontakt kein nerviges Übel, sondern die Möglichkeit, dich mit anderen Menschen auszutauschen. Ein Telefonat kann manchmal richtig motivierend sein!

· Nutze deine Mittagspause, um dich mit Freunden und Geschäftspartnern zu treffen. Stichwort: Networking!

3. Den Luxus bewusst wahrnehmen

Dieser Beitrag soll das Home Office jedoch keinesfalls verteufeln – schließlich bin auch ich bekennende Anhängerin dieser Arbeitsmodells und liebe es, von zu Hause aus (und überall sonst) arbeiten zu können. Die Gründe hierfür liegen klar auf der Hand: Home Office ist purer Luxus! Kurze (also gar keine) Arbeitswege, eine entspannte und bekannte Umgebung, Ruhe, Selbstbestimmung und kreative Entfaltungsmöglichkeiten sind nur ein paar von vielen Gründen, die deutlich für das Heimbüro sprechen.

„Home Office ist purer Luxus! Kurze (also gar keine) Arbeitswege, eine entspannte und bekannte Umgebung, Ruhe, Selbstbestimmung und kreative Entfaltungsmöglichkeiten sind nur ein paar von vielen Gründen, die deutlich für das Heimbüro sprechen.”

Foto: Jazmin Quaynor

Wichtig hierbei: Diese Vorteile wollen ganz bewusst als Luxus wahrgenommen und genossen werden. Wer also im Heimbüro (an seiner Selbstständigkeit) arbeitet, sollte diese Situation unbedingt als positiven Aspekt wahrnehmen. Wer im Home Office nur eine Übergangs- oder Zwangslösung sieht, kann hier auf lange Sicht keinesfalls glücklich werden. 

3 Tipps

für mehr mehr Glücklichsein im Home Office

1. Überlege dir, was dir am Home Office gefällt und notiere dir diese Gedanken.

2. Schaffe Abwechslung, indem du ab und an woanders arbeitest (CoWorking-Spaces bieten tolle Möglichkeiten, sich mit anderen Selbstständigen auszutauschen)

3. Schaffe dir eine feste „working zone“, in der du dich voll und ganz auf das Arbeiten konzentrieren kannst. Nimm deinen Arbeitsplatz auch als solchen wahr.

Sicher werden sich auch in Zukunft die Geister streiten, wenn es um das Thema Home Office geht. Was in den Augen der einen der Arbeitshimmel auf Erden ist, ist für die anderen nicht Fisch und nicht Fleisch.

Wichtig ist immer, was man daraus macht und wie man sich mit der Situation arrangiert. Sicher hat das Heimbüro sowohl Vor- als auch Nachteile –aber die hat jeder andere Arbeitsplatz auch.

„Wichtig ist immer, was man daraus macht.

Artikelfoto | Credit:  moleshko

​Autorin

Jessika Fichtel

Schon zu Abitur-Zeiten entdeckte Jessika ihre Liebe zum Schreiben. Nach ihrem Studium und diversen nebenberuflichen Tätigkeiten ist sie direkt in die Freiberuflichkeit eingestiegen und arbeitet seitdem unter dem „Decknamen“ jf-texte.de als freischaffende Redakteurin, Bloggerin und Autorin. Jessika hat ihren Traum, vom Schreiben leben zu können, verwirklicht und ist jeden Tag aufs Neue dankbar dafür. Ihre thematischen Steckenpferde sind Entrepreneurship, Lifestyle und Gesundheit. In ihrer Freizeit widmet sich die Autorin gern ihrem Blog-Baby feels-like-erfurt.de und dem Geocaching.

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