So machst du dich von der Meinung anderer unabhängig – und gehst deinen selbstständigen Weg

Gastautor*in

Unverständnis. Ellenlange Belehrungen. Zahlreiche Versuche dich doch wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Gerade am Anfang des Weges zum Fempreneur hagelt es von allen Seiten auf uns ein, dass wir doch wieder umdrehen sollten. Wieder in einen normalen Job gehen sollen. Einen sicheren Arbeitsplatz suchen sollen. Oft sind wir hin- und hergerissen zwischen den Lieblingsmenschen und dem Ruf der Selbstständigkeit. Beides scheint unmöglich – ist es aber nicht.

Von 100 auf 0 in 1 Sekunde

Ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, als in mir der Gedanke wuchs selbstständig zu sein. Endlich dann arbeiten, wann ich will. Dort arbeiten, wo ich will. Keine festgeschriebenen freien Tage oder Urlaube mehr. „Das ist es einfach“, dachte ich. Wie wahrscheinlich jeder andere brannte ich darauf, diese tolle Neuigkeit meinen Freunden zu erzählen. Ich erwartete grenzenlose Unterstützung, schließlich habe ich sie auch bei allem unterstützt.

Sie sahen mich an, als hätte ich ihnen gesagt, dass ich auf den Saturn fliege, um dort ein neues Leben aufzubauen.

Mein Lächeln verschwand in der Sekunde, in der ich ihnen mein Vorhaben erzählte. Sie sahen mich an, als hätte ich ihnen gesagt, dass ich auf den Saturn fliege, um dort ein neues Leben aufzubauen. Es kamen Sprüche, dass ich das eh nicht schaffen würde. Dass eine Frau doch Mutter und Hausfrau werden sollte und nicht selbstständig. Dass es ein Hirngespinst wäre. Dass der Job als Krankenschwester doch so unglaublich toll wäre und was mir einfallen würde ihn so einfach hinzuschmeißen. Ich setzte mich den Bombardierungen aus.

Zum Glück hörte ich nicht darauf, sondern machte weiter.

Drei Stunden später auf dem Nachhauseweg, war ich selbst gar nicht mehr von der Idee begeistert. „Vielleicht wäre es doch besser diesen Gedanken wieder zu verwerfen.“ Zum Glück hörte ich nicht darauf, sondern machte weiter. Ich möchte dir auch den Mut geben, nicht auf die Meinung anderer zu hören, sondern selbstbestimmt deinen Weg zu gehen.

​Photo by Guilherme Stecanella

Warum sie dir deinen Weg ausreden

Eine Sache, die ich damals schon ahnte war, dass andere Menschen gar nicht so denken können wie ich. Heute weiß ich, dass das stimmt. Wie auch? Sie haben nicht die gleichen Erfahrungen wie ich. Andere Werte. Verschiedene Ziele. Und dabei wären wir schon beim Kern der Sache.

Andere Menschen sind mit ihrem Leben im Hamsterrad zufrieden. Sie haben ein Ziel, zu dem ihre Arbeit gut passt. Vielleicht lieben sie ihren Job auch. Vielleicht haben sie aber auch einfach noch nicht daran gedacht, dass es mehr als das geben könnte. Jedenfalls ist ihre Überzeugung, dass normale Menschen keine erfolgreichen Unternehmer werden können. Frauen gleich zweimal nicht.

Dann kommst du um die Ecke und fängst an groß zu träumen. Das passt nicht in ihr Weltbild. Deshalb wollen sie es dir ausreden.

Dann kommst du um die Ecke und fängst an groß zu träumen. Das passt nicht in ihr Weltbild. Deshalb wollen sie es dir ausreden. Eigentlich mit dem Hintergedanken, dich dabei zu beschützen. Die wenigsten machen das aus reiner Bosheit. Die meisten reden dir deine Ziele klein, weil sie wollen, dass es dir gut geht. Deshalb ist der Widerstand innerhalb deiner Liebsten am größten. Deine ganze Familie und deine engsten Freunde wollen dir am meisten einreden, dass du es lieber bleiben lassen solltest.

Dann stehst du plötzlich zwischen zwei Stühlen: Du möchtest es ihnen recht machen, aber eben auch deinen Traum der Selbstständigkeit erfüllen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Frauen deshalb aufgegeben haben. Denn sie versuchen es ja nicht nur einmal. Nein. Das ist eine langwierige Sache, die wahrscheinlich nicht mal dann aufhört, wenn du Deutschlands erfolgreichste Unternehmerin bist.

Mach dich unabhängig

Mach dich nicht weiter abhängig von ihrer Meinung. Nimm dir das nicht mehr zu Herzen. Das schaffst du, indem du dir dieses Hintergrundwissen immer im Kopf behältst. Es ist eben deren Meinung, die mit dir und deinem Weg gar nix zu tun haben. Sie übertragen ihre Ängste und Zweifel auf dich.

Das Ergebnis kannst du selbst spüren. Du wirst unsicherer. Zweifel kommen auf. Vielleicht bist du sogar kurz davor alles hinzuschmeißen.

Erinnere dich in solchen Momenten wieder daran, warum du diesen Weg gehen willst.

Erinnere dich in solchen Momenten wieder daran, warum du diesen Weg gehen willst. Versetze dich hinein, wie dein Leben aussehen wird, wenn dein Ziel erreicht ist. Das wird dich wieder zuversichtlicher stimmen. Auf lange Sicht ist es ein Kraftakt die Zuversicht nach jedem Gespräch mit den Liebsten wieder so aufzubauen, nachdem sie niedergetrampelt wurde.

​Photo by Michael Dam

Keine von uns wird um den Punkt herumkommen den Kontakt zu den besten Freunden und der Familie zu verkleinern. Das ist ein Schritt, der wirklich nicht leichtfällt. Der aber so notwendig ist, wenn sie nicht aufhören deine Selbstzweifel zu füttern. Kontakt reduzieren heißt ja nicht Kontakt abbrechen. Vielleicht redet ihr auch einfach nicht mehr über das, was du vorhast oder machst.

Neue Freunde, die auf den gleichen Weg sind. ​Sie bestärken deinen Glauben an dich selbst, denn du wirst merken, dass du nicht der einzige Mensch bist, der was erreichen will.

Austausch darüber ist allerdings immer wichtiger. Das heißt, dass der Aufbau von einem neuen Freundeskreis auch ein Schritt ist, den wir alle machen müssen. Neue Freunde, die auf den gleichen Weg sind. Die ein ähnliches Ziel haben. Die uns verstehen. Dort tanken wir auch die Zuversicht wieder auf. Sie bestärken deinen Glauben an dich selbst, denn du wirst merken, dass du nicht der einzige Mensch bist, der was erreichen will.

Schritte, wie du dich von der Meinung der anderen unabhängig machst und deinen selbstständigen Weg gehst

1. Erinnere dich daran, dass die Menschen, die dir was ausreden wollen komplett andere Ansichten als du haben. Du bist anders. Du darfst anders denken.

2. Fokussiere dich immer wieder auf dein Ziel. Fühl dich darin hinein, wie es wäre das schon erreicht zu haben. Gewinne daraus wieder Zuversicht.

3. Sprich deine Lieblingsmenschen darauf an, dass du sie schätzt, aber sie bitte damit aufhören sollen.

4. Wenn sie es nicht tun – Kontakt verringern, damit ihre Beeinflussung auf dich sinkt.

5. Neue Freunde finden, die auf dem gleichen Weg sind wie du. Das bestärkt dich weiterzumachen.

6. Verliere nicht den Glauben in dich. Sei deine eigene beste Unterstützerin.

Natalie Müller begleitet Menschen auf ihrem Weg zu ihrem unabhängigen Ich. Als Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung zeigt sie dir, wie du deine Träume erfüllst, egal was andere davon halten und dich selbst dabei stärkst.

Zur Website von Natalie Müller

Total
0
Shares
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Article

Tanja Hohenester | Geschäftsführerin von tigovit: "Die ungeschönte Anfangszeit – Viele Türen wurden mir vor der Nase zugeschlagen."

Next Article

Die ultimative Checkliste für Podcast-Anfänger: So einfach startest du deinen eigenen Podcast

Related Posts