Vom Festival ins Waxing-Studio – Wax in the City-Mitgründerin Christine Margreiter hat aus einer guten Idee ein Imperium aufgebaut

Maxi Knust

„Was ich nicht kann, bringe ich mir selbst bei – oder ich suche mir Verbündete!“ Mit diesem Motto hat es Christine Margreiter, Mitgründerin und Geschäftsführerin der Waxing-Kette Wax in the City , weit gebracht – so weit, dass mittlerweile 26 Studios zu ihrem Unternehmen gehören, sowie mehr als 200 Mitarbeiter. Der Weg zum Erfolg war nicht immer leicht, gibt sie zu, aber aufgeben war nie eine Option für die Powerfrau. Im FEMPRENEUR-Interview erzählt uns Christine, wie und warum sie ohne Vorkenntnisse das Waxing-Business revolutionieren wollte, wie sie andere Selbstständige mittlerweile unterstützt und warum sie noch lange nichts ans Aufhören denkt.

Christine, du bist eine echte Allrounderin und hast vom Kulturmanagement über Festivalveranstaltung bis zum Marketing in einem Berliner Architekturunternehmen schon viele berufliche Stationen durchlaufen. Wie kamst du schließlich zum Waxing?

Entstanden ist die Idee bei einem Dinner mit meiner Geschäftspartnerin, als wir auf das Thema Haarentfernung kamen, was uns wie viele andere Frauen beschäftigt. Ich bin dunkelhaarig und musste täglich rasieren, was ich sehr mühsam fand. Haarentfernung war damals eines von vielen Angeboten im Kosmetiksalon, die Wachs-Qualität schlecht und bei der Bikinizone war Schluss.

Ziel war immer der Aufbau einer Lifestyle-Marke mit Spezialisierung.

Reine Waxing-Studios in Deutschland: Fehlanzeige. Das war die Marktlücke für uns und der Startschuss für Wax in the City. Mein Ziel war immer der Aufbau einer Lifestyle-Marke und Studiokette mit Spezialisierung auf eine Dienstleistung: Waxing mit Warmwachs – unkompliziert, ohne Termin, in einem schönen und hygienischen Umfeld.

​Foto ©Tony Haupt

Du bist ohne Branchenerfahrung in die Selbstständigkeit gestartet – was hat dich damals angetrieben und motiviert?

Ich hatte schon immer eine gewisse Leidenschaft für neue Ideen. Und dafür, sie umzusetzen und groß zu machen. Viele Menschen haben großartige Ideen und Träume, die aber reine Gedankenspiele bleiben. Ich hatte weder im Bereich Waxing noch in Sachen Franchise Vorkenntnisse oder fachliche Expertise.

Was ich nicht kann, bringe ich mir selbst bei oder arbeite mit Menschen zusammen, die es besser können als ich.

Meine Motivation war immer: Was ich nicht kann, bringe ich mir selbst bei oder arbeite mit Menschen zusammen, die es besser können als ich. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe, alles zu können, sondern vielmehr die richtigen Verbündeten zu finden, die unterschiedliche Kompetenzen und Stärken einbringen. 

Viele Gründerinnen müssen gerade zu Beginn mit jeder Menge Gegenwind aus dem Umfeld kämpfen – wie war das bei dir? Und wie bist du damit umgegangen?

Es gab natürlich auch skeptische Stimmen, die von der Idee und ihrem Gelingen nicht überzeugt waren. Unter Anderem bewilligte die Bank den bereits zugesagten Kredit doch nicht, weil man am wirtschaftlichen Erfolg zweifelte. Da aber vorher noch niemand Waxing-Studios mit Walk-in-Service gemacht hatte, waren das alles Mutmaßungen.

Meine berufliche Laufbahn ist geprägt von learning by doing.

Es ist gut und wichtig, zu reflektieren und sich auch mit Risiken und Schwächen auseinanderzusetzen. Aber grundsätzlich musst du das Glas als halb voll ansehen und vor allem an deine Idee und dich selbst glauben. Und es hilft enorm, sich mit positiven und authentischen Menschen zu umgeben.

​Foto ©Tony Haupt

Du bist mit Anfang 40 noch mal komplett neu durchgestartet – und mittlerweile unglaublich erfolgreich. Inwieweit hat deine vielseitige berufliche Erfahrung mit deinem Erfolg als Unternehmerin zu tun?

Mir war früh klar, dass ich meine eigene Chefin sein wollte. Angestellt sein kam für mich nie infrage und ich habe mich direkt nach meinem Abitur mit 19 selbstständig gemacht. Meine berufliche Laufbahn ist geprägt von learning by doing. Ich gehe Problemen nicht aus dem Weg, sondern versuche Lösungen zu finden.

Unternehmertum ist ein ständiges Lernen, ohne das man nicht erfolgreich sein kann.

Das klappt nicht immer sofort, aber ich lerne dabei auch eine Menge. Zum Beispiel, dass es nicht den ultimativen Plan gibt, sondern, dass man flexibel und agil sein muss. Und, dass es sich lohnt, dranzubleiben und nicht aufzugeben, wenn es mal nicht so gut läuft. Loslassen ist auch eine wichtige Lektion. Unternehmertum ist ein ständiges Lernen, ohne das man nicht erfolgreich sein kann.

Mit deinem Franchise-Modell möchtest du andere Gründerinnen ermutigen und beim Sprung in die Selbstständigkeit unterstützen. Erzähl uns davon – wie funktioniert dieses Projekt?

Unser Easy Franchise-Konzept kann ein guter Einstieg sein für Menschen, die einfach, schnell und sicher in die Selbstständigkeit starten wollen. Nicht als Einzelkämpfer, sondern als Teil einer starken Marke und eines europaweit erfolgreichen Netzwerks.

Ich verstehe Franchise als faire Partnerschaft.

Foto ©Elmar Schwarze

Mit einem erprobten Geschäftsmodell inklusive Support in Sachen Organisation, Marketing und Know-how, überschaubarem Investment und ohne großes unternehmerisches Risiko – auch als Quereinsteiger! Wir kümmern uns um Standortsuche, schlüsselfertigen Studioausbau, ich kann als Franchisenehmer direkt ins Tagesgeschäft einsteigen und die Rolle des Markenbotschafters vor Ort übernehmen.

Ich verstehe Franchise als faire Partnerschaft, die von Austausch und Feedback lebt und so Weiterentwicklungen ermöglicht. Ein Riesenvorteil, den ich so nicht habe, wenn ich alleine gründe.

Heute gehören 26 Studios in sechs europäischen Ländern und über 200 Mitarbeiter zu deinem Unternehmen – kommt dir jemals der Gedanke, dich zur Ruhe zu setzen oder schmiedest du immer weiter neue Pläne?

Aufhören ist keine Option. Mein Team und ich haben noch so viel vor. Mit unserem Easy Franchise-Konzept wollen wir bis zu 100 Studios aufbauen. Gerade haben wir neue Pflegeprodukte für den Intimbereich entwickelt und sehen noch großes Potential in diesem Bereich.

Glücklich machen mich auch Weiterentwicklungen unserer Produkte wie das vegane Wachs oder im Bereich der Digitalisierung die Optimierung unserer Check-in-App und die geplante Einführung einer digitalen Bonuskarte.

Ich liebe das, was ich tue und habe so viele Ideen, die ich gemeinsam mit den Menschen, die Wax in the City mit ihrem Einsatz prägen, umsetzen will: unseren Partnern und meinem Team.

​Foto ©Michael Wickham

Welche 3 größten Learnings aus 15 Jahren Erfahrung kannst du mit anderen Fempreneurs teilen?

1. Folgt eurer Leidenschaft: Glaubt an euch und eure Vision!

2. Dranbleiben: Lasst euch nicht entmutigen und macht nicht alles allein.

3. Erweitert euren Horizont: Bleibt neugierig und hört nicht auf zu lernen.

Website: www.wax-in-the-city.com

Artikelfoto by Tony Haupt

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