Eva Laspas feiert 20 Jahre Selbstständigkeit und teilt ihre Erfahrungen: „Stetiges Tun ist das Geheimnis meines Erfolgs.“

Maxi Knust

​Die Unternehmerin Eva Laspas kann bereits auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Mit 19 Jahren schwor si​e sich bereits, ein eigenes Unternehmen zu haben, um ihre Zeit und Energie in ihr eigenes Business zu stecken. Denn ​schon als junge Frau konnte sie ​beachtliche Erfolge, insbesondere in der Umsatzsteigerung, bei ihren vorherigen Arbeitgebern vorweisen. Als dieses Talent einerseits nicht monetär anerkannt wurde und andererseits auch nicht jeder Arbeitgeber ihre Werte vertrat, wusste Eva, dass ​es für sie langfristig nur den Weg des Unternehmertums gab. Bereits 2000 machte sie sich selbstständig ​und feiert dieses Jahr somit ihr 20-Jähriges Jubiläum. Von so viel geballter unternehmerischer Erfahrung können wir alle lernen, und Eva möchte deshalb auch ihr Wissen teilen, “damit junge Gründerinnen ​nicht jedes Fettnäpfchen nutzen, das da am Weg steht”, wie sie mir erzählte. ​Eva Laspas’ unternehmerische Projekte sind so lebendig und bunt, wie sie selbst. Angefangen bei dem Online-Magazin “Festival der Sinne”, einer Ausbildung in TCM, ​so wie mehrere Bestseller-Bücher. Ihre Liebe fürs Schreiben entdeckte sie mit den Jahren und bietet ihr Dienste nun auch über die “Akademie Schreiben Lernen” an. Erfahre nicht nur mehr über diese beeindruckende Frau, sondern lerne auch vom Profi. Ganz viele Tipps von Eva Laspas kannst du in diesem FEMPRENEUR Interview erfahren!

Eva, du hast dich im Jahr 2000 selbstständig gemacht. Kannst du uns kurz einen Einblick in die Zeit davor geben? Welche beruflichen Erfahrungen hast du bereits mitgebracht und was war der Katalysator für deine Entscheidung selbst Unternehmerin zu werden?

Ich bekam schon im 3. Lehrjahr zur Drogistin eine eigene Filiale. Dabei hatte ich völlig freie Hand und zwei Lehrlinge, die mir halfen. Ich war also in einer Führungsposition seit ich 19 Jahre alt war.

Dabei lernte ich mich und meine Arbeit zu strukturieren und Mitarbeiter zu führen. Da ich außerdem Challenges liebe, fand ich laufend Möglichkeiten, den Umsatz zu steigern. Schon damals erkannte ich, dass Stammkundenpflege die Basis vom Geschäftserfolg ist.

Mit 19 Jahren war ich bereits in einer Führungsposition ​und schwor mir gleichzeitig, mich selbstständig zu machen.

Ich zog zwar sehr viel Motivation aus den stetig steigenden Zahlen, doch mich ärgerte, dass sich das nicht in meinem Gehalt zeigte. Und so schwor ich mir schon mit 19 Jahren, dass ich mich mit einer Drogerie selbstständig machen würde, damit ich meine Kraft auch für meinen Gewinn einsetzen konnte. Es kam aber dann doch anders.

Du hast die Erfahrung gemacht in einem Unternehmen zu arbeiten, das nicht mit deinen Werten übereinstimmte. Kannst du von diesen Erfahrungen erzählen?! ​Und ​hat dir die Entscheidung, ein Unternehmen und damit die Sicherheiten aufzugeben, keine Angst gemacht? 

Es gab ein Unternehmen, wo es nicht passte. Dorthin wechselte ich von DM, wo ich Filialleiterin mit fünfzehn Mitarbeitern war, um die Karriereleiter eine Stufe höher zu steigen. Ich stehe und stand schon immer für Klarheit, Effizienz und Liebe. Damit hängen auch Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Wertschätzung im Umgang mit Mitarbeitern zusammen.

​Meine Gesundheit ist mir immer wichtiger als jedes Geld der Welt.

Signale gab mir damals mein Magen. Ich war aber nur drei Monate dort. Und es war für mich ein Leichtes, von dort wegzugehen, denn meine Gesundheit ist mir immer wichtiger als jedes Geld der Welt. Kaum war der Entschluss gefasst, legte mir das Universum eine neue Arbeit vor die Füße. Zwar verdiente ich dort nur die Hälfte, doch ich verkaufte mein Auto, kürzte mein Reisebudget und investierte auch weniger in Aktien.

Wie bist du dann konkret in die Selbstständigkeit gestartet? Was waren deine ersten Schritte?

Konkret startete ich nach der Bildungskarenz, als meine damals jüngste Tochter drei Jahre alt war. Mein Ziel war damals, im Homeoffice Geld zu verdienen, um meinen Kindern eine stressfreie Entwicklung zu ermöglichen. Mein erster Schritt in die Selbstständigkeit war dann doch keine Drogerie, den Traum hatte das große Drogeriesterben zerstört.

Ich startete im Network Marketing. Das hielt nur drei Monate, dann hatte ich soweit den Markt gecheckt, dass ich sah, was wirklich gebraucht wurde. Ich hatte immer schon einen „Riecher“ für Innovationen und Marktentwicklungen. Also baute ich mir eine eigene Onlinezeitschrift (damals gab es da fast keine Konkurrenz) und bot Selbstständigen aus dem Gesundheitsbereich an, bei mir eine Partnerseite zu kaufen, um bekannter zu werden.

In 20 Jahren Unternehmertum, ändert sich auch inhaltlich oftmals viel. Kannst du uns einen kleinen Abriss geben, wie sich dein Business über die Jahre verändert hat? Und was diese Veränderungen ausgelöst hat?

Veränderungen im Business entstehen immer aus Veränderungen in der eigenen Persönlichkeit, in den eigenen Lebensumständen und durch die Veränderungen am Markt. Meine erste Internetzeitschrift war nach drei Jahren der Grundstein für meine Gesundheitsmesse. Die Messe wuchs, bald bekam die Zeitschrift nicht mehr die Energie von mir, die sie brauchte. Also verkaufte ich sie. 

Veränderungen im Business entstehen immer aus Veränderungen in der eigenen Persönlichkeit.

Aus gesundheitlichen Gründen studierte ich die TCM Ernährung und machte parallel zur Messe Lebensberatung eingeschränkt auf TCM. Daraus ergab sich mein TCM-Buch, das immer noch ein Hit ist. Als sich der Markt änderte, und die Messe immer mehr Aufwand wurde, suchte ich mir ein neues Feld. Etwas, was in Zukunft gebraucht würde und das ich mühelos machen konnte. Effizient eben. 

Du bietest die „Akademie Schreiben Lernen” an. Welche ganz praktischen 3 Tipps hast du, um als Autorin besser zu schreiben?

Bei der „Akademie Schreiben lernen“ können Unternehmerinnen das erlernen, was sie auch als Dienstleistung in meiner Werbeagentur buchen können. Da geht es um wirksame Texte für Unternehmen und um die wichtigsten 10 Werkzeuge für gute Businesstexte. Außerdem um SEO, Erfolg mit Blog, Kundenbindung durch Text, E-Mail-Marketing … naja, um alle Businesstexte eben, denn Text ist der rote Faden, der jedes Unternehmen zusammenhält.

Da meine Methode die Maria Montessori für Erwachsenenbildung ist, fangen wir bei jedem Text immer an der Basis an.

  1. Welches Ziel hat dein Text für dich? 
  2. Wen unterstützt er genau?
  3. Was hat dein Leser konkret davon?

Du beschreibst Selbstständigkeit als einen Turbo fürs Lernen. Was waren deine drei wichtigsten Learnings der vergangenen Jahre? Und was hast du absolut nicht erwartet, als du Unternehmerin wurdest?

Ich lernte Geduld, den Umgang mit der Technik und wie wichtig es ist, eine klare Positionierung zu haben. Mit der passenden Positionierung (oder dem Alleinstellungsmerkmal) wird alles plötzlich ganz leicht. Es scheint ein Füllhorn aufzugehen. Ideen, Produkte, Geld.

Er-Wartungen habe ich generell kaum, denn ich bin eine Macherin.

Er-Wartungen habe ich generell kaum, denn ich bin eine Macherin. Also warte ich auf nichts, sondern ich plane und handle. Korrigiere ggf. den Kurs und handle. Stetiges Tun ist das Geheimnis meines Erfolgs.

Es gibt viele Vorstellungen von Unternehmertum und was dies bedeutet. Welches ist deiner Meinung nach das größte Vorurteil und wie hast du es in der Realität erlebt?

Viele Menschen die gerade beginnen, starten, weil sie in ihrem Job unzufrieden sind. Doch das ist die schlechteste Motivation überhaupt. Denn wenn du es nicht schaffst, dir als Unselbstständige ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das dich zufrieden macht, wirst du es als Selbstständige auch nicht schaffen.

Hast du Probleme mit deinen Kollegen, wirst du sie dann mit deinen Kunden haben. Denn du nimmst dich selber immer mit. Die Idee vom „schnellen Reichtum“ in der Selbstständigkeit ist zwar kein Vorurteil, aber eine Mär, die sich standhaft hält. Selbstständiger Unternehmer bedeutet, dass du selbst ständig etwas unternimmst.

Selbstständiger Unternehmer bedeutet, dass du selbst ständig etwas unternimmst.

Einer der größten Erfolgsfaktoren im Unternehmertum, ist oft das eigene Mindset. Welche hinderlichen Gedanken- und Glaubensmuster hattest du​??

Meine erste bitterliche Erkenntnis war, dass man sich selber und seinen Schwächen nicht ausweichen sollte. Und in den ersten Monaten meiner Selbstständigkeit brauchte ich eine halbe Stunde, eine Rechnung zu schreiben. Also sprach ich einmal laut aus, dass mir das Ausstellen einer Rechnung auf die Nerven geht. Ja, das Universum hat gute Ohren, ich durfte drei Monate keine Rechnungen mehr schreiben. So lange, bis ich erkannte, was ich da manifestiert hatte.

Seit dem liebe ich es, Rechnungen zu schreiben, Rechnungen zu bezahlen und ich segne nicht nur jeden einzelnen Empfänger sofort, sondern auch noch sieben Jahre später, ehe ich die alte Buchhaltung vernichte. Seitdem nütze ich jedes innere „ich mag nicht“ als Chance zu wachsen. 

Du bist nicht nur Unternehmerin, sondern auch Mama von 3 Kindern. Ich denke, gerade als Frau hat man da ein besonderes Verantwortungsgefühl und die Angst ist groß, es finanziell nicht zu packen. Wie hast du das erlebt und wie bist du mit dieser Situation umgegangen?

Es ist ein Drahtseilakt. Bei den ersten beiden Kindern war der Vater noch da, aber als er dann ging und ich mit einem Baby und zwei Teenagern zur Alleinverdienerin wurde, packte mich eines Abends die Angst. Sie schnürte mir komplett die Luft ab, presste mir von der Kehle bis zum Anus alles zusammen – doch da wusste ich schon, dass Ausweichen keine Option ist.

Damals ging ich durch die Angst durch, ich habe mich neu geboren. Und ja, das schlechte Gewissen, dass ich für meine Drittgeborene nicht so viel da sein konnte, hat mich immer wieder gepackt. Aber ich schuf jeden Tag Qualitiytime und stellte die ersten Jahre mein soziales Leben hinten an, so hielt ich das schlechte Gewissen in Grenzen.

Was war für dich persönlich dein größter Hebel, um deine Selbstständigkeit vor allem finanziell erfolgreich zu gestalten?

Im Kundennutzen und in der steten Optimierung meiner Angebote. Es bedeutet stetige Weiterbildung, Weiterentwicklung und persönliche Reflexion. Tägliches Optimieren meiner Selbst. Das bedeutete aber auch, dass ich immer alles erst selber zur Perfektionierung führe, ehe ich es weitergebe.

Aus dem Grund habe ich auch zwei eigene Projekte in meiner Werbeagentur, die Akademie Schreiben lernen und das Festival der Sinne-Onlinemagazin. Das sind meine persönlichen „Lernfelder“, was SEO, Blog, Schreiben, Technik, Social Media u.a. angeht. Ich kann Grafik genauso gut wie seooptimierte Webseiten erstellen. Ich mache das alles zwar nicht mehr selber, doch ich kann meine VAs so effizient anleiten, damit meine Kunden genau das „alles aus einer Hand“ bekommen, was sie zu ihrem Ziel führt.

Was bedeutet Erfolg für dich und welche Tipps hast du für angehende Unternehmerinnen noch abschließend?

Erfolg ist für mich ein Gefühl, das ich bekomme, wenn sich meine Kunden freuen; wenn ich sehe, wie sie erfolgreich werden, sich über die Jahre entwickeln, ihre Ziele erreichen. Das Gefühl, das ich bekomme, wenn meine VAs bei unserer monatlichen Radaktionssitzung voller Motivation und Tatendrang sprühen und ihre Augen leuchten, weil sie ihre Arbeit lieben.

Erfolg ist für mich ein Gefühl, das ich bekomme, wenn sich meine Kunden freuen.

Wenn Kooperationspartner wachsen und erfolgreich werden – Leser mir schreiben, wie sehr ihnen meine Bücher geholfen haben – all das ist Erfolg für mich. Im Grunde ist Erfolg für mich, wenn mein Wirken hier Sinn macht.

Und das ist auch meine Empfehlung für alle, die gerade starten. Sucht euch genau das Feld, worin ihr mühelos tätig seid. Das ist eure größte Schatztruhe. Und dann achtet auf die Zeichen im Außen und schreitet stetig voran, mit dem Ohr auf eure Intuition. Alles andere wird.

Und das ist auch meine Empfehlung für alle, die gerade starten. Sucht euch genau das Feld, worin ihr mühelos tätig seid. Das ist eure größte Schatztruhe.

Foto Credit: ​Pia Odorizzi

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